Nachhaltige Beschaffung

Aktion für verantwortliche Beschaffung vor dem Bundestag in Berlin. (Foto: Johanna Fincke, Christliche Initiative Romero)

Nachhaltige Beschaffung

Rund 360 Milliarden Euro werden jährlich bundesweit für die öffentliche Beschaffung durch Bund, Länder und Kommunen ausgegeben. Es wäre ein großer Fortschritt in Richtung nachhaltiges Wirtschaften, wenn die öffentlichen Verwaltungen fair gehandelte Produkte einkaufen und auf Güter verzichten würden, die durch ausbeuterische Kinderarbeit oder unter Verletzung sozialer Mindeststandards hergestellt werden. Eine rechtliche Grundlage dafür ist in Nordrhein-Westfalen das seit Mai 2012 geltende Tariftreue- und Vergabegesetz.

Im Bündnis für öko-soziale Beschaffung NRW haben sich Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften und Kirchen zusammengeschlossen, um eine nachhaltige öffentliche Beschaffung zu fordern und zu unterstützen. Das Bündnis wird vom Eine Welt Netz NRW koordiniert, das auch eigene Aktivitäten in dem Handlungsfeld entwickelt. Aktuell zum Beispiel in dem von unserer Stiftung mit rund 180.000 Euro geförderten „Projekt zur Einhaltung internationaler Menschen- und Arbeitsrechte im öffentlichen Einkauf – Deine Stadt kann fair“ (Projektnr. E-4896). Ein wesentliches Element ist eine Fotoausstellung, die in verschiedenen Städten in NRW auf zentralen Plätzen präsentiert und durch Fotoaktionen und ein Rahmenprogramm ergänzt wird. Veranstaltungen mit unterschiedlichen Formaten motivieren und unterstützen zivilgesellschaftliche Akteure dabei, von den lokalen Entscheidungsträgern eine öko-faire öffentliche Beschaffung einzufordern.

www.eine-welt-netz-nrw.de

Mit sozial verantwortlicher IT-Beschaffung beschäftigt sich ein Projekt des Vereins WEED – Weltwirtschaft, Ökologie & Entwicklung. An öffentliche Auftraggeber richtet sich der Praxisleitfaden „Praxisbeispiele sozial verantwortlicher IT-Beschaffung“. Er stellt Beispiele von Vergabestellen aus ganz Europa vor, die soziale Kriterien in ihre IT-Ausschreibungen integrieren und unterschiedliche Ansätze der Kontrolle verfolgen. Neben konkreten Ausschreibungen mit Mustervorlagen gibt es Beispiele struktureller Maßnahmen und externer Hilfestellungen. Interessant ist auch die Dokumentation einer Fachkonferenz zum gleichen Thema, die WEED im November 2015 in Gelsenkirchen veranstaltet hat. Weitere Bestandteile des von unserer Stiftung mit 100.000 Euro geförderten Projekts (Projektnr. Z-5232) sind Studien, Medienbeiträge und Beratungen für Akteure aus Zivilgesellschaft und öffentlichem Beschaffungswesen.

www.weed-online.org

Ebenfalls durch uns gefördert wird das von der Landesregierung initiierte Projektbüro für nachhaltige und faire Beschaffung in Nordrhein-Westfalen „newtrade nrw“.