Biber fördern die Biodiversität

Kurzsichtig und farbenblind: Im Projekt "Der Biber kommt" erfahren Kinder und Erwachsene etwas über das pelzige Nagetier und können mit einer Spezialbrille nachempfinden, wie ein Biber sieht. (Foto: Biologische Station im Kreis Düren)

Biber fördern die Biodiversität

Seit den 1870er-Jahren war der Biber aus Nordrhein-Westfalen verschwunden, er kam erst 1981 durch eine Aktion der Landesforstverwaltung nach NRW zurück. Drei Biberpaare wurden damals in vorbereitete Baue bei Hürtgenwald in der Eifel freigelassen. Sie lebten sich gut ein und breiteten sich aus. Inzwischen erobern die bis zu 130 Zentimeter langen und bis zu 30 Kilogramm schweren Nagetiere das gesamte Bundesland. Im Sommer 2015 meldete das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW knapp 700 Biber in rund 190 Revieren. Die meisten davon liegen in der Eifel und am Niederrhein, aber mittlerweile leben auch in Westfalen Biber.

Grundsätzlich ist der Biber als harmloses Pelztier ein Sympathieträger. Doch es besteht auch Skepsis: „Werden das nicht zu viele, und machen die nicht irgendwann Probleme?“ Die Berichterstattung, etwa über Deichschäden, zeigt Wirkung. Auch deshalb hat die Biologische Station im Kreis Düren im November 2015 das Informations- und Bildungsprojekt „Der Biber kommt“ gestartet, mit dem sie Hintergrundwissen über diese heimische Tierart vermitteln, ihre Bedeutung für die Biodiversität verdeutlichen und so die Diskussionen um die Zunahme der Biberbestände versachlichen will. Im Zentrum stehen Qualifizierungen für Lehrkräfte und außerschulische Multiplikatoren. Außerdem werden Biber- und Bachpatenschaften initiiert und unterstützt. Die von der Biologischen Station erarbeiteten und bereits erprobten didaktischen Materialien rund um den Biber werden für den inklusiven, barrierefreien Einsatz weiterentwickelt.

Unsere Stiftung fördert das Projekt (Projektnr. U-3588) mit 44.945 Euro.

www.biostation-dueren.de