Kann denn Mode Sünde sein?

Näherinnen in einer Fabrik in Bangladesch (Foto: Gisela Burckhardt)

Kann denn Mode Sünde sein?

Die oft katastrophalen Arbeitsbedingungen in der Textilproduktion sind in den letzten Jahren in den Blickwinkel der Öffentlichkeit geraten. Und sie sind das Thema einer Reihe von uns geförderter Projekte.

Ein Beispiel ist „FairSchnitt“ des Bonner Vereins Femnet. Es richtet sich vor allem an Studierende und Lehrkräfte in modebezogenen Studiengängen in NRW. Ziel ist es, Themen wie die Rechte von Näherinnen in Zulieferbetrieben, Sozial- und Umweltstandards in der Wertschöpfungskette oder Unternehmensverantwortung in die Lehrpläne zu integrieren. Dazu entwickelt Femnet Lehrmodule und bildet Multiplikatoren aus, die von den Hochschulen angefragt werden können. In diesem Zusammenhang entstand im Winter 2015 die Broschüre „Sustainable Sourcing: Für Menschenrechte in der Mode. Faire Kette, faire Anbieter“. Auf 60 Seiten informiert sie über die derzeitige Situation, zeigt Lösungsansätze auf und unterstützt mit einem Branchenverzeichnis ganz konkret die Suche nach nachhaltig produzierten Materialien.

Unsere Stiftung fördert FairSchnitt (Projektnr. E-4792, Z-5305) mit rund 170.000 Euro.
www.fairschnitt.org

Auch das Südwind-Institut beschäftigt sich seit langem mit der Textilproduktion. Beim aktuellen Projekt „Zertifizierungen in der Baumwollproduktion“ geht es um soziale und ökologische Aspekte bei der Baumwollproduktion in Indien und um die Aussagekraft von Zertifikaten. Basis ist eine Vor-Ort-Recherche im indischen Bundesstaat Gujarat, bei der untersucht wird, inwieweit renommierte Zertifizierungen tatsächlich zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen führen. Die Ergebnisse publiziert Südwind in einer Studie und in zwei Factsheets. Ein Fachgespräch mit Standardorganisationen (z. B. Fairtrade) und Zertifizierern in Deutschland soll Impulse zur Sicherung von mehr Nachhaltigkeit in der textilen Kette geben.

Unsere Stiftung fördert das Projekt (Projektnr. Z-5325) seit September 2015 bis Ende 2016 mit 23,500 Euro.
www.suedwind-institut.de