Plastikverbrauch reduzieren

Handel und Verbraucher gemeinsam gegen Plastiktüten (Foto: Thomas Nufer)

Plastikverbrauch reduzieren

Rund 6,1 Milliarden Plastiktüten werden jährlich in Deutschland verbraucht, ökologisch gesehen eine Katastrophe: Für ihre Herstellung werden riesige Mengen Erdöl gebraucht, ihre Entsorgung kostet Energie. Und ein Großteil der Tüten wird weggeworfen, verseucht die Meere, tötet Schildkröten und andere Tiere und gelangt über die Nahrungskette in den menschlichen Körper, etwa durch Fische. Anders als in vielen anderen Ländern gibt es bei uns keine gesetzlichen Beschränkungen. In den meisten Geschäften werden die Waren – teilweise ungefragt – in Plastiktüten gepackt.

Auf diese Situation reagiert das Projekt „Billerbeck – erste plastiktütenfreie Stadt Westfalens“ des Vereins Interkulturelle Begegnungsprojekte. Es soll zumindest zu einer Reduzierung des Gebrauchs von Plastiktüten in der westfälischen Kleinstadt Billerbeck führen. Zunächst wurden Handelsunternehmen, Verbände, Hersteller und Discounter werden befragt, um deren Bedenken und Widerstände zu erfassen und um gemeinsame Lösungen zu entwickeln. Bei der anschließenden Informations- und Öffentlichkeitsarbeit setzt man auf Unterhaltung, Kunstaktionen und Infos in leicht zugänglicher Weise. Zentrale Figur ist Mr. Unplastic, der Billerbecker anspricht und ihnen vorschlägt, statt Plastiktüten die „Stadttüte“ zu benutzen, eine Tasche aus recycelten Plastiktaschen. Die originelle Herangehensweise hat dem Projekt bundesweite Aufmerksamkeit beschert.

Das Projekt (Projektnr. U-3602) wird von unserer Stiftung bis Juli 2016 mit rund 80.000 Euro gefördert.

www.unplastic-billerbeck.de

Nicht nur um Plastiktüten, sondern allgemein um das Thema Plastik geht es im Projekt „PlanetPlastic – Wem gehört das Erdöl?“, das der Münsteraner Verein Vamos im April 2016 startet (Projektnr. Z-5308, Fördersumme rd. 135.000 Euro). Er entwickelt eine Wanderausstellung zum Ressourcenverbrauch mit dem Fokus auf Erdöl und Plastik. Schulen und andere Bildungseinrichtungen können die Ausstellung ausleihen. In Zusammenarbeit mit Schülern werden begleitende Bildungsmaterialien erstellt und erprobt. Über Fortbildungen lernen Multiplikatoren und Entleiher, die Materialien selbstständig einzusetzen.

www.vamos-muenster.de