Was wurde aus dem Bundesfreiwilligen-Projekt des NABU NRW?

Foto: NABU NRW

Was wurde aus dem Bundesfreiwilligen-Projekt des NABU NRW?

Im Juli 2011 wurde die Wehrpflicht in Deutschland abgeschafft und der Zivildienst durch den Bundesfreiwilligendienst (BFD) abgelöst. Experten aus dem Sozial- und Umweltbereich sahen darin eine Chance, denn durch die schrittweise Verkürzung des Zivildienstes auf am Ende sechs Monate war eine erfolgreiche Einarbeitung in oft komplexe Arbeitsbereiche kaum noch möglich. Der Bundesfreiwilligendienst sollte offen sein für Menschen jeden Alters und jeder Herkunft, die Dienstzeit zwischen mindestens sechs und maximal 24 Monaten betragen. Heute dauert sie meist ein Jahr.

Da der Natur- und Umweltschutz kaum Zivildienststellen angeboten hatte (bzw. diese nicht anerkannt wurden), kämpften der NABU und andere Umweltverbände intensiv darum, dass ihre Interessen beim neuen Bundesfreiwilligendienst berücksichtigt würden. Von den insgesamt 35.000 Einsatzstellen bundesweit entfallen heute 1.000 auf den Natur- und Umweltschutz. Diese werden von regionalen Zentralstellen betreut: 500 vom NABU, 400 vom BUND und 100 vom Förderverein für Ökologische Freiwilligendienste.

Der NABU-Landesverband NRW koordiniert und organisiert als Träger der Regionalstelle West – deren Geltungsbereich ganz Nordrhein-Westfalen sowie einen kleinen Teil des südlichen Niedersachsen umfasst – rund 120 Bundesfreiwillige in 65 derzeit aktiven Einsatzstellen. Weitere 39 Einrichtungen sind als Einsatzstellen offiziell anerkannt. „Seit 2011 haben wir mehr als 500 Freiwillige in Einsatzstellen vermittelt“, sagt Joachim Vorneweg, der die BFD-Regionalstelle West leitet.

Die meisten Einsatzstellen liegen bei den regionalen NABU-Gruppen. Dazu kommen Biologische Stationen, Tierheime und Bildungseinrichtungen wie die Natur- und Umweltakademie NRW (NUA), aber auch der KlimaDiskurs.NRW, die Tropenwaldstiftung OroVerde oder das Food First Informations- und Aktionsnetzwerk FIAN.

Joachim Vornweg betont die Qualität des Bildungsangebotes für diejenigen, die über die Regionalstelle West vermittelt werden: „Die Freiwilligen können Seminare und andere Angebote des NABU kostenfrei nutzen und werden durch die Regionalstelle intensiv betreut.“ Für ein möglichst breites Angebot kooperiert der NABU mit Partnern wie der NUA oder den Landschaftsverbänden Rheinland und Westfalen-Lippe.

Die Regionalstelle West gilt innerhalb des NABU als Erfolgsmodell, sagt Vorneweg. Das sei nicht zuletzt auf die Förderung durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW zurückzuführen. Obwohl sie nur 9.500 Euro betrug, ermöglichte sie gerade in der Aufbauphase eine rasche Professionalisierung der Arbeit. Die sei auch nötig, so Vorneweg: „Der Andrang ist unvermindert hoch, wir haben mehr Bewerber als Plätze.“
Weitere Informationen unter www.nrw.nabu.de, www.freiwillige-im-naturschutz.de sowie in unserer Projektdatenbank unter U-3434.